Freitag, 13. Oktober 2017

Von Gestapo über Stasi zu Werbemelder*in

von Thomas Heck...

Die Tod ist ein Meister aus Deutschland. Soweit sind wir nun gerade nicht. Aber der gute alte Denunziant, der im Dritten Reich Juden, Homosexuelle oder sonstige Regimefeinde an die Gestapo melden und und ins KZ verbringen lassen konnte, in der DDR Staatsfeinde an die Stasi verpfiff und sich selbst gleich als IM anbiedern konnte, macht das heute zeitgemäß über eine App...


Das ganze wird gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen, Jugend und Denunziation. Eine App, wo ich den drogendealenden Neger im Görlitzer Park melden kann, habe ich allerdings nicht gefunden. 110 ist dafür ungeeignet, soll doch offiziell der Neger im Kiez integriert werden. Der wahre Feind lauert heute an der Wand. In Form eines Werbeplakats. Über diesen Schwachsinn, der auf Umwegen die Scharia in der Öffentlichkeit durchsetzt, können Sie sich hier informieren.





Die ersten Beschwerdeführer erhalten sogar Geld. Zu viel Sex in der Werbung? Wer sich über zu viel nackte Haut auf Plakaten ärgert, kann sich jetzt mit der App „Werbemelder.in“ beschweren. Auch Monika Herrmann, grüner Bezirksbürgermeister von Friedrichshain-Kreuzberg, macht sich für diese App stark.


Der Grünen-Politiker verbreitete gestern auf dem Kurznachrichtenportal Twitter den Link zu „Deine Meldestelle für sexistische Werbung“. Der Bezirk geht bereits mit „Roten Karten“ und Broschüren, in denen Muster-Beschwerdebriefe und die Adressen des Werberats abgedruckt sind, gegen sexistische Werbung vor.


Gefördert vom Frauenministerium 

Am gestrigen Weltmädchentag gab es den offiziellen Startschuss für die App. Entwickelt wurde sie von der Hamburger Lobbyistengruppe „Pinkstinks“, die schon mit Protestaktionen gegen die Sendung „Germany’s Next Topmodel“ aufgefallen war. Das Bundesfrauenministerium fördert das Projekt.

Auf den App-Seiten werden Beispiele genannt, die aus Sicht der Macherinnen exemplarisch für Sexismus sind: Eine nur in Dessous gekleidete Frau, die für einen Stuhl wirbt. Oder das Plakat eines Autovermieters mit dem Spruch „Ja, wir vermieten auch an Frauen“.

Und was passiert mit den Meldungen über die Plakate? Sie werden ausgewertet. In zwei Jahren wollen die Initiatorinnen dann die Frage beantworten, ob Deutschland wirklich ein Problem mit sexistischer Werbung hat.

Werberat hält App für unnötig


Experten der Werbewirtschaft halten die App allerdings für überflüssig. Frauke Bank (38), Sprecherin des Außenwerbers Wall AG, wiederholt ihre Bedenken: „Es gibt bereits Beschwerdemöglichkeiten in ausreichendem Maß beim Werberat, und dort sind sie auch an der richtigen Stelle.“

Damit möglichst viele anstößige Werbung melden, erhalten die ersten hundert Beschwerdeführer Preise. Darunter zehn Bücher „Das feministische Mach-Mit-Buch“ (Gemma Correl) oder 15 DVDs von Tine Wittler „Wer schön sein will, muss reisen“. Damit sich die schwere Arbeit des Denunzianten auch  wirklich lohnt. Dennoch bleibt die alte Weisheit, die schon zu Adolfs Zeiten galt. Der größte Lump im Land ist und bleibt der Denunziant. Deutschland im Jahre 2017.

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