Dienstag, 14. November 2017

Im Umgang mit dem Islam viel zu lasch...

von Thomas Heck...

Es ist schon ein starkes Stück, wenn islamische Länder Deutschland vorwerfen, es kontrolliere seine Moscheen nicht hinreichend. Denn es zeigt, dass Deutschland im Umgang mit dem Islam und seinen radikalen Ausprägungen eklatante Schwächen aufweist und notwendige Maßnahmen einer Political Correctness unterwirft, die selbst islamische Länder die Köpfe schütteln lassen. So haben die Vereinten Arabischen Emirate Deutschland jetzt kritisiert, wie die WELT zu berichten weiß.

Anis Amri ging in einer Berliner Moschee ein und aus. Die Kontrolle solcher Islamisten-Treffpunkte werde in Deutschland vernachlässigt, kritisieren die Emirate. Dort wird entschieden gegen radikale Tendenzen vorgegangen. 

Die nachlässige Kontrolle von Moscheen in Europa hat nach Ansicht eines emiratischen Ministers zu islamistischen Anschlägen auch in Deutschland geführt. „Man kann nicht einfach eine Moschee öffnen und jedem erlauben, dorthin zu gehen und zu predigen. Es muss eine Lizenz dafür geben“, sagte Scheich Nahjan Mubarak al-Nahjan, der das Ressort für Toleranz leitet, in Abu Dhabi.

In Deutschland, aber auch in Frankreich, Großbritannien oder Belgien hätten sich Muslime radikalisiert, weil die Gotteshäuser und Gemeindezentren nicht stark genug von den Behörden kontrolliert würden. 

„Wir haben immer unsere Hilfe angeboten, wir haben immer angeboten, Menschen auszubilden“, erklärte der Toleranzminister der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE). Bis heute sei sein Land aber nicht um Hilfe aus Europa gebeten worden."


In den autoritär regierten Emiraten am Golf stehen die Moscheen unter umfassender Kontrolle der Herrscher, die damit radikalen Tendenzen vorbeugen wollen. Zusammen mit mächtigen Geheimdiensten und weitreichenden Befugnissen der Sicherheitskräfte konnten in den VAE so größere Anschläge der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) oder anderer Terrororganisationen in der Vergangenheit verhindert werden.

„Und wir denken, dass auch in Europa etwas passieren muss“, sagte Scheich al-Nahjan. Die Länder auf dem Kontinent hätten es gut gemeint, als sie „diesen Leuten“ erlaubten, ihre eigenen Moscheen und ihre eigenen Gemeindezentren zu betreiben.

Berliner Moschee war Anlaufpunkt für Anis Amri

Doch religiöse Führer müssten ausgebildet sein, sich mit dem Islam auskennen und eine Lizenz haben. Schließlich könne in Europa auch niemand einfach in eine Kirche gehen und eine Predigt halten.

Nach dem Terroranschlag auf einem Berliner Weihnachtsmarkt im Dezember 2016 hatten die Behörden die Berliner Fussilet-Moschee geschlossen. Der Islamistentreffpunkt war ein Anlaufpunkt für den tunesischen Attentäter Anis Amri gewesen.

In Deutschland spielt der Staat bei der Auswahl der Prediger in Moscheen keine Rolle. Moscheen brauchen auch keine Genehmigung.

Im November 2016 hatte die Polizei einen Prediger aus Hildesheim verhaftet. Der aus dem Irak stammende Islamist ist in Salafistenkreisen unter dem Namen Abu Walaa bekannt. Er steht im Verdacht, junge Muslime für die Terrormiliz Islamischer Staat angeworben zu haben. Der Verfassungsschutz beobachtet Dutzende Moscheen in Deutschland.

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