Donnerstag, 2. November 2017

#MeToo... Ein Aufschrei, der nach hinten losgeht...

von Thomas Heck...

Im Tagesrhythmus erfolgen jetzt die investigativen Enthüllungen, wenn Frauen nach Jahren des unterdrücken Schweigens sich nun todesmutig outen und sich bekennen: Ich AUCH!!! Auch ich wurde sexuell mißbraucht. Vor 20 Jahren hat mir Dustin Hofmann... ein Kompliment gemacht. Was diese Frauen abgehalten hat, in den letzten Jahrzehnten diese Vorfälle publik gemacht zu haben oder einfach nur eine Strafanzeige zu stellen? Ich habe keine Ahnung.


Heute trat der Verteidigungsminister Großbritanniens zurück. Seine Verfehlungen? Er hatte vor 15 Jahren einer Journalistin die Hand aufs Knie gelegt. Sollte ich mal eine politische Karriere beginnen, müsste ich zunächst ernsthaft meine Vergangenheit kritisch beleuchten, ob unter den Anbahnungsversuchen zum Geschlechtsverkehr, den harmlosen und ernsthafteren Flirts, den zahllosen Nuttenbesuchen, den Seitensprüngen, den Macho-Witzen mit und ohne sexueller Anspielung und vielem mehr, nicht doch die eine oder andere Dame wäre, die meine mögliche politische Karriere bereits im Ansatz zum Scheitern bringen würde und ob es unter diesen Umständen überhaupt lohnend wäre, damit zu beginnen.

Denn wer frei von Sünde ist, der werfe den ersten Stein. Denn unter den mißbrauchten Frauen verbergen sich nicht nur Opfer. Das weiß jeder, der mal zu einer Lady's Night ins Kino mitgehen musste, das weiß jeder, der mal als einziger Mann unter in einer Frauenfiliale arbeiten musste. 

Sexueller Mißbrauch hat in der Regel wenig mit Sex zu tun. Hier geht es um Machtausübung. Und ich gestehe zu, dass es unangemessen ist, wenn ein Vorgesetzter seine Untergebene anbaggert. Gute Chefs würden so etwas niemals tun. Wer es dennoch tut, ist entweder charakterlich eine Mistsau oder... verliebt, im schlimmsten Falle unglücklich verliebt.

Ich empfinde allerdings diese Doppelmoral als heuchlerisch, wenn hier olle Kamellen aufgewärmt werden, eine kleines ungeschickt formuliertes Kompliment zu einer Staatsaffäre aufgeblasen wird, aber gleichzeitig der massenhafte sexuelle Mißbrauch von Frauen durch Migranten unter Einzelfälle verbucht wird und genau die Frauen, die sich über Weinstein echauffieren, gleichzeitig "Refugees Welcome" skandieren.

Deswegen mein Appell: Zeigt diese Dreckschweine, die Euch angrapschen, sofort bei der Polizei an. Lasst ein Gericht entscheiden, ob eine sexueller Mißbrauch vorlag, aber macht Euch nicht lächerlich, in dem Ihr Sexismus anprangert, wenn solche Vorfälle 20 oder mehr Jahre zurückliegen oder das Vergehen des Mannes darin besteht, dass er Euch gesagt hat, dass Euer Dekolletee sehenswert ist.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen